Vom Modul zum Stadtquartier
Case Study Houses für Berlin im 21. Jahrhundert
aac-Workshop, Hamburg
25.05. bis 17.06.2016 auf dem Campus Rainvilleterrasse in Hamburg – eine Exkursion nach Venedig, Italien, ist Teil des Workshops
Ergebnisdokumentation (weboptimiert)
In den jüngsten Migrationswellen manifestiert
sich die Wandlung der Menschheit von ruralen Verhältnissen hin zu einer mehrheitlich urban geprägten Gesellschaft der Zukunft. Der Umbruch schärft unseren Blick auf eine Herausforderung, die in den meisten Metropolen längst Realität ist: Die vehemente Dynamik einer wachsenden Stadt, die zugleich allen Bevölkerungsschichten zu erschwinglichen Konditionen ein Wohnen und Arbeiten auch in ihren zentraleren Lagen ermöglicht.
Unsere Städte verweisen den Neuankömmling jedoch bis dato meistenteils an die Periphere von Stadt und Gesellschaft. Für eine wirkungsvollere und vor allem nachhaltigere Gegentendenz, vorhandene Stadtquartiere zu vergleichsweise niedrigen Kosten und in kurzen Bauzeiten nachzuverdichten, geben die Strategien vergangener Jahrzehnte als einem „Wendepunkt im Bauen“ nur bedingt Kontur und Richtung. Selbst die technischen Mittel des Bauens erscheinen vor der immensen Herausforderung bisweilen wie Relikte einer vorindustriellen Vergangenheit, obwohl stärker verzahnte Planungs- und Produktionsmethoden bereits heute zur Verfügung stehen.
Ein erneuter, digitaler Wendepunkt des Bauens müsste zu einem Inkubator sinnvoller Stadtentwicklung geraten: Modulares Bauen ohne den Zwang zur Monotonie, soziale Integration als Potential, Flexibilität und Nachverdichtung als Voraussetzung für eine urbane Zukunft.
Der Sommerworkshop der aac widmet sich dieser Thematik anhand eines realen Szenarios in Berlin. Ziel des Workshops ist es, den technischen wie den kulturellen Hintergrund der Thematik intensiv auszuleuchten, um daraus einen wandelbaren Prototyp im Sinne eines Case Study House des 21. Jahrhunderts zu entwickeln.
Im Hinblick auf die gesellschaftliche und politische Relevanz der Aufgabenstellung ist die Mitwirkung aller an der Aufgabe Beteiligten intendiert: maßgebliche Vertreter der Verwaltungen und eine der großen Berliner Wohnungsbaugesellschaften, Architekten und Ingenieure, Stadt- und Zukunftsforscher sowie produzierende Unternehmen.
Die Eröffnung der Biennale in Venedig vom 25.05. – 28.05.2016 bietet die Möglichkeit, zahlreiche Experten und fachlich Interessierte an einem Ort zu versammeln und im Rahmen von Charettes und Vortragsveranstaltungen erste Ideen zu generieren, die dann in den Räumlichkeiten der aac in Hamburg in den Folgewochen vertieft werden.
Fotos: jochen stüber fotografie