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High Street Alive

Lebendige Räume in ehemaligen Innenstadtmagneten

aac-Workshop, Hamburg, Deutschland
06.09. bis 29.09.2023 auf dem Campus Rainvilleterrasse in Hamburg

…oder was passiert mit den Giganten der Innenstädte?

Infos zur Bewerbung und Teilnahme an nächsten aac-Kursen gibt es hier.

Auf unseren Instagram, LinkedIn und Facebook Seiten sind weitere Eindrücke von diesem Workshop zu finden.


Kurzbeschreibung des Workshopthemas

Die Qualität des Miteinander in unseren Innenstädten entscheidet über ihre zukünftige Attraktivität und Lebendigkeit.

Traditionsreiche Warenhäuser in besten Lagen wie auch der Mönckebergstraße in Hamburg werden nach und nach geschlossen, weil die Geschäftsperspektive fehlt; Shoppingmalls und Flagshipstores haben diese Entwicklung bereits in den 90er Jahren in Gang gesetzt, Corona und Onlinehandel haben sie noch beschleunigt. Damit entfällt in den Innenstädten nicht nur ein großer Anteil des vielfältigen Warenangebots, sondern vor allem auch die Magnetwirkung, welche ehemals durch strategisch positionierte Warenhäuser zur Belebung der Innenstadt erreicht wurde.

Diese Giganten mit ihren enormen Raumtiefen erfordern in der Umnutzung kreative und ungewohnte Denkansätze, sowie in Teilen nun auch ein Abweichen und Neudenken von gewohnten Nutzungsszenarien, die die übliche Innenstadt Monokultur von Büro und Shopping aufbrechen. Ein neuer Nutzungsmix mit Wohnen und Veranstaltungsorten könnte die Innenstädte von morgen wieder zu attraktiven, lebendigen und kommunikativen Orten machen.

Weder das Bauen im Bestand noch die Umnutzung historischer Bauten sind neue Themen für die Architektur. Sie gehören ebenso zum Alltagsgeschäft wie die damit verbundene Umkodierung von Gebäudetypologien.

Bis zum 19. Jahrhundert war das Umbauen ein selbstverständlicher Bestandteil des Bauens, da Gebäude mit ihren Materialien und den darauf verwandten Arbeitsstunden als wertvolle Ressource betrachtet wurden.

Erst im Zuge der Industrialisierung mit den zeitgleich entwickelten industrialisierten Produktionsmethoden konnte der nun immense Bedarf an neuen Arbeitsstätten, Wohnraum und Produktionsstätten in einer vorher nicht vorstellbaren Geschwindigkeit erstellt werden. Hinzu kam der vereinfachte Zugang zu Materialien und Arbeitskräften durch Globalisierung und schnellere Transportwege. Es schien kein Ende für das „Schneller, Höher, Weiter“ zu geben.

Nun fordert die Klimakrise ein Umdenken. Gut ein Drittel aller Treibhausgasemissionen eines Gebäudes entstehen vor der tatsächlichen Nutzung – bei der Herstellung und Errichtung [1].

Das Gebäude als Material- und Ressource gewinnt zunehmend an Wert, zur Verringerung der grauen Energie stellt „Urban Mining“ als möglicher Lösungsansatz die Architekten vor neue Herausforderungen: Wie wollen wir uns auch in Zukunft eine hohe Qualität in der Gestaltung unserer gebauten Umwelt erhalten?

Mit der Entwicklung und Gestaltung von Szenarien der gemeinschaftlichen Nutzung sollten während des aac Herbstworkshops für das exemplarisch ausgewählte Kaufhaus „Galeria an der Mönckebergstraße“ prototypische Lösungsansätze für die Umnutzung von großformatigen Kaufhäusern in Innenstadtlagen erarbeitet werden.

Mit dem Fokus auf ein qualitatives Miteinander aller NutzerInnen in einem Nutzungsmix aus Wohnen, Büro und Gewerbe, aber auch öffentlichen Einrichtungen und Gastronomie für den Standort wurde eine rund um die Uhr Belebung des Areals und langfristig eine attraktive Urbanisierung der Innenstadt angestrebt.

Kurzbeschreibung des Workshopformats

In dreieinhalb Wochen wurden in dem aac-Workshop in intensiver Entwurfsarbeit in international zusammengestellten Gruppen von vier Studierenden Projektbeitrage zum Thema erarbeitet.

Unterstützt von persönlichen Tutor*innen und unter Anleitung eines gmp-Partners wurden die Entwürfe in Diskussionsrunden mit namhaften Gastarchitekt*innen weiterentwickelt. Themenspezifische Fachexpert*innen ergänzten die Vorträge mit Vorlesungen und Erfahrungsberichten.

Für alle Teilnehmer*innen stand ein Stipendium zur Verfügung, das die Studiengebühren für den Kurs inkl. aller Arbeitsmaterialien deckt. Eine kostenlose Unterkunft in Hamburg für die Dauer des Workshops wurde ebenfalls angeboten.

Die aac-Studios mit spektakulärem Blick über den Hamburger Hafen waren mit individuellen Rechnern, Softwarelizenzen und Workshopmaterial ausgestattet.

Der aac-Workshop für Architekturstudierende im Bachelor oder Master, sowie junge Alumni fand in der vorlesungsfreien Zeit vom 06. September – 29. September 2023 statt.

Die Workshop-Ergebnisse wurden von den Teilnehmern in einer Ausstellung präsentiert.

Leitung: Der Workshop stand unter der Leitung von Dipl.-Ing. Architekt Stephan Schütz und Dipl.-
Ing. Architekt Nikolaus Goetze mit Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Pomränke.

Teilnehmer: Isil Alimoglu, Fabian Alster, Andrés Santiago Navor Blanco, Alexander Blumentritt, Selma Gulden, Karyna Al Iafi, Lucia Ieroianni, Anna-Christin Kaiser, Yiran Liu, Jana Lohr, Nancy Margaret Marshall Marrs, Christian Ferreira de Oliveira, Álvaro Pozo Pérez, Ekaterina Pestriakova, Ebrahim Rahmani, Saverio Simoncini

Tutoren: Fabian Faerber, Walter Gebhardt, Prof. Philipp Kamps, Sona Kazemi, Anja Meding

Gastprofessoren und Fachexperten: Annekathrin Bake, Prof. Anne-Julchen Bernhardt, Prof. Petra Riegler-Floorsm Caroline Nachtigall-Marten, Nicolas Pomränke, Jan Stolte und Guido Roth

[1] www.dgnb.de/de/aktuell/pressemitteilungen/2021/studie-co2-emissionen-bauwerke